Wir gehen in die Schule, in die Uni oder zur Arbeit und wir
sitzen neben türkischstämmigen Mitschülern, hören Vorlesungen von einem homosexuellen
Dozenten und arbeiten mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen. So sieht unser
Alltag aus – und das ist für uns selbstverständlich. Wir fragen uns nicht
zuerst, wo jemand her kommt oder an welchen Gott er glaubt – wir fragen nach
seinem Namen. Ganz einfach. Zumindest für uns – zumindest bis jetzt.
In Großbritannien wurde ein Großteil der Bevölkerung so von
einer populistischen Kampagne beeinflusst, dass der Brexit tatsächlich
stattfinden wird. In den USA wird ein fremdenfeindlicher, sexistischer und islamophober Trump president-elect. In Frankreich gibt’s Marine Le Pen und bei
uns – ja bei uns gibt’s NPD und AfD.
Aber das sind nicht wir. Wir sind anders. Wenn man sich
Zahlen zu jeder einzelnen Bewegung anschaut, fällt eins auf – Jugendliche und
junge Erwachsene haben damit wenig zu tun. Seit ein paar Monaten – vor allem aber nach der Wahl Trumps - ist die
Selbstverständlichkeit der Toleranz wie weggeblasen. Wir werden fast dazu
gezwungen, aus unserer selbstverständlichen Toleranz ein Politikum zu machen, zu
begründen warum wir mit Flüchtlingen befreundet sind.
Wir wollen zwar nicht jeden Tag schon damit beginnen vermeintliche Selbstverständlichkeiten zu verteidigen, wenn’s aber sein muss
tun wir auch das.
Denn wir sind das bunte Weinheim.
Wir, die Jugendlichen hier, stehen für Toleranz und für
Demokratie. Wir lassen uns nicht von Angst und Hass beeinflussen, denn wir sind
mit unserer lebensbejahenden Einstellung einen Schritt voraus. Wir sind mit dem Wort „Teamwork“ aufgewachsen und wissen was dahintersteckt.
Und das wenden wir jetzt auch außerhalb der Schule an – bei Weinheim bleibt
bunt.
Manchmal bedarf es eben außergewöhnlicher Mittel, um Hürden zu überwinden. Und die Hürde ist dieses Mal nicht die
Klassenarbeit, sondern Angst und Populismus. Wir sind da und stehen
Schulter an Schulter mit den Fraktionen des Gemeinderats, den Mitgliedern der
türkischen Moschee, dem Arbeitskreis Asyl, dem Muddy’s Club und noch so vielen
mehr….
Und das bedeutet nicht, dass wir alle gleich sind und dass
Grenzen zwischen Parteien und Organisationen verschwinden, nein es ist vielmehr
ein Beweis, dass wir zu unserer Vielfältigkeit stehen und stehen müssen! Und
zwar gemeinsam!
Deshalb sind wir sehr, sehr stolz gerade in dieser besonderen
Zeit, Teil dieses außergewöhnlichen Bündnisses sein zu dürfen. Glückwunsch an
uns alle zu dieser Auszeichnung für Demokratie und Toleranz, die Weinheim mehr
als verdient hat.
Weinheim bleibt bunt!
Ein Demonstrationsschild vom letzten November. |
außerdem: Selin Önal
Schulter an Schulter! Diesmal passen wir auf! Bunte Gruesse Antonia
AntwortenLöschenDanke, ihr seid klasse Vorbilder!
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